BBS erhält Kurt-Alphons-Jochheim-Medaille
Große Ehre für den Badischen Behinderten- und Rehabilitationssportverband e.V. (BBS): Die Deutsche Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) hat den Verband heute mit der Kurt-Alphons-Jochheim-Medaille ausgezeichnet. Der BBS ist damit erst der zweite Sportverband überhaupt, dem diese Medaille verliehen wird. Mit dieser renommierten Auszeichnung werden herausragende Verdienste für die Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen gewürdigt.
Der BBS erhält die Medaille für sein bundesweit einzigartiges Projekt „Co-Trainer Ausbildung für Menschen mit geistiger Behinderung“, das seit 2020 neue Wege für Inklusion im Sport eröffnet. Menschen mit geistiger Behinderung werden dabei zu Co-Trainern ausgebildet und übernehmen Verantwortung in ihren Vereinen – ein Meilenstein für gleichberechtigte Teilhabe und gelebte Inklusion. „Dank der Initiative des BBS können Menschen mit Behinderungen nicht nur als Sportlerinnen und Sportler aktiv sein, sondern auch als Ehrenamtliche in ihren Vereinen Mitverantwortung übernehmen“, betont Dr. med. Matthias Schmidt-Ohlemann, Vorsitzender der DVfR. „Damit wird die in Artikel 30 der UN-Behindertenrechtskonvention formulierte Forderung, Menschen mit Behinderungen zu ermutigen, so umfassend wie möglich an breitensportlichen Aktivitäten auf allen Ebenen teilzunehmen, auf überzeugende Art und Weise erfüllt.“
Kim Früh, Initiatorin des Projekts, nahm die Auszeichnung in Berlin entgegen und betonte: „Diese Medaille ist nicht nur eine Anerkennung für unsere Arbeit, sondern vor allem für die Menschen, die den Mut haben, neue Rollen einzunehmen. Unsere Co-Trainer zeigen jeden Tag, dass Inklusion nicht nur ein Wort ist, sondern eine Haltung. Sie sind Vorbilder für eine Gesellschaft, die Vielfalt lebt.“ Auch Michael Eisele, Geschäftsführer des BBS, hob hervor, dass das Projekt dazu beiträgt, Barrieren abzubauen – sowohl im Sport als auch im Denken der Menschen. Die Ausbildung von Co-Trainern sei ein deutliches Signal für Teilhabe und Gleichberechtigung und motiviere den Verband, diesen Weg konsequent weiterzugehen.
Die Nominierung für die Medaille erfolgte durch den Deutschen Behindertensportverband (DBS). Friedhelm Julius Beucher, ehemaliger Präsident des DBS, lobte in seiner Laudatio insbesondere die Nachhaltigkeit und Innovationskraft des Projekts.
Mit derzeit 65 aktiven Co-Trainern in badischen Vereinen und einer bundesweiten Ausweitung des Konzepts setzt der BBS Maßstäbe für Inklusion im Sport. Das Projekt wurde bereits mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Sport (2024) und dem Sonderpreis der Ferry Porsche Challenge ausgezeichnet.
