4. Treffen der Netzwerkreihe zur Entwicklung von Schutzprozessen für Sportvereine im Landkreis Rastatt

Die Badische Sportjugend (BSJ) des BSB Freiburg, das Landratsamt (Jugendamt) Rastatt, die Beratungsstelle Feuervogel Rastatt e.V. und das Polizeipräsidium Offenburg veranstalten gemeinsam eine Netzwerkreihe zur Entwicklung von Schutzprozessen für Sportvereine im Landkreis Rastatt.

Das Thema des 4. Netzwerktreffens lautete: „Formen der Intervention“.

Werden Verdachtsfälle sexualisierter Gewalt im Verein wahrgenommen, gilt es angemessen zu reagieren.

Ein Interventionsplan ist unverzichtbar und gibt ihrem Verein Handlungssicherheit im Umgang mit Verdachtsfällen. Der Interventionsplan enthält detaillierte Handlungsabfolgen und sorgt für klare Abläufe. Eine Ansprechperson ist benannt, die Beschwerden oder Verdachtsäußerungen entgegennimmt, aktiv zuhört und unvoreingenommen und sachlich dokumentiert. Des Weiteren ist geregelt, wer über Sofortmaßnahmen (z.B. Vereinsausschluss etc.) zu entscheiden hat. Der Interventionsplan gibt Auskunft, welche Fachberatungsstellen hinzugezogen werden können und in welchen Fällen das Jugendamt bzw. die Polizei informiert werden müssten.

Im Rahmen des Netzwerktreffens wurden vier konkrete Fallbeispiele und die korrekte Aufarbeitung im Verein besprochen. Mitarbeitende des Jugendamts, der Fachberatungsstelle Feuervogel, der Psychologischen Beratungsstelle und der Polizei standen den Vereinsvertretern mit Rat und Tat zur Seite.

Die Vereine erhielten zahlreiche Tipps und Hinweise aus der Praxis zum Umgang und zur Meldung von Verdachtsfällen. „Keinesfalls sollte der Verein Konfrontationsgespräche mit potenziellen Opfern oder Täter führen, denn das könnte die späteren Ermittlungen beeinträchtigen“, so Christina Deschênes vom Polizeipräsidium Offenburg. Hansjörg Bayer bekräftigt als Jugendamtsvertreter der Fachstelle Kinderschutz für den gesamten Landkreis Rastatt, dass die Aufgabe der Vereine keinesfalls „Ermittlungs- oder Aufklärungsarbeit“ sei, sondern in der Vermittlung von Kontakten zu den entsprechenden Fachberatungsstellen bestehe. Die Ermittlung und Aufarbeitung von Verdachtsfällen übernehmen die Experten der Fachberatungsstellen, des Jugendamts oder der Polizei.

Durch das Netzwerktreffen erhielten die zahlreich anwesenden Vereine neue, umfangreiche Expertise und Sicherheit im Umgang mit dem Thema „Prävention von sexualisierter Gewalt im Sport“. Das nächste Treffen der Netzwerkreihe findet am 29. November 2023 statt.

Ansprechpartnerin beim BBS zum Thema „Interpersonale Gewalt“ im Sport ist Kim Früh. Bei Fragen zum Thema erreichen Sie sie telefonisch unter 07221/39618-14 oder per E-Mail unter kim.frueh@bbsbaden.de.

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